Nach dem Krieg, so etwa 1948 wurde überlegt, wo bekommen wir eine Platte her. Da wir zu Hause in dieser Zeit eine neue Dielentür bekamen, hatten wir die Idee die alte Tür als Platte zu benutzen. Sie wurde aufgebockt und schon konnten wir beginnen. Aber keiner hatte darüber nachgedacht, wo bekommen wir denn Netz, Bälle und Schläger her. der I. Mannschaft gegen den Spielverein16. Der BSV belegte in der Tabelle der Bezirksklasse den 7. Platz.
Es war kurz nach dem Krieg und daher war nichts zu bekommen. Da wir viele Freunde waren, hatte jeder eine Idee. Einer sagte: „Ich glaub bei Wollworth gibt es Bälle“ . Ein anderer sagte: „Als Schläger benutzen wir Fleischbretter.“ Als Netz wurde zunächst ein Brett benutzt. Später hat meine Mutter uns aus einem Bettlaken ein Tuch als Netz über die Platte gespannt. So konnten wir in der Scheune mit dem Spielen beginnen. Das Schlimmste war, dass wir meistens nur einen Ball hatten. Wir mussten übervorsichtig mit ihm umgehen. Es gab einfach nichts neues. Hatte der Ball mal eine Delle, wurde er über heisses Wasser gehalten und so ging es dann ganz vorsichtig weiter.
So konnten wir doch alle was lernen. Nach einem Jahr hatten sich so einige Spieler hervor getan mit ihrem Können. Da wir auf unserem Hof viel Platz hatten und sich darum immer mehr Kinder einfanden, wurde natürlich auch Fussball gespielt. Aber womit, es gab keinen Ball ?!. So fingen wir an, ob ihr es glaubt oder nicht, mit einer Schweineblase. Ganz vorsichtig wurde gekickt. Mit der Zeit hatte man immer mehr die Möglichkeit Dinge wieder zu kaufen.
Jetzt bald wurde besprochen, wie es weitergehen soll mit dem Tischtennis. Eine neue Platte, Bälle, Netz und zwei Schläger müssen her. Bei Schwarberg wurde ein Platte unter der Leitung von Alfred Maschkötter nach Maß gebaut. Zunächst ging es auf dem Hof weiter, bis wir dann bald in der alten Turnhalle weiter gespielt haben. Die Gruppe wurde immer größer.So ergab es sich bald, das eine Mannschaft mit 6 Spielern auf Turniere ging.
Zur ersten Mannschaft gehörten damals: Aloys Niederholthaus, Walter Flacke, Karl-Bernd Ketteler, Günter Kaisner, Herbert Grimsel und Hermann Elixmann.Da ich ja noch einige Jahre jünger war, durfte ich noch nicht in der Mannschaft spielen. Aber durch viel Training wurde ich immer besser. Mit 14 Jahren hat der BSV mich beim Tischtennisbund für die erste Mannschaft freigestellt.
Nach so etwa zwei Jahren waren wir schon in der Bezirksklasse und ein Jahr später in die zweite Verbandsklasse aufgestiegen.
Ich spielte, da ich erst 14 Jahre alt war auch auf Einzeltunieren. Mein größter Erfolg war die Bezirksmeisterschaft.
Da die Mannschaft immer durch Ausbildung- Versetzungen und Krankheiten der Spieler zu leiden hatte, wurde eine gewisse Zeit auf Mannschaftsturnieren nicht mehr gespielt. Später wurde eine neue Mannschaft aufgebaut. Ich spielte zwischendurch immer weiter auf Einzeltunieren. Als Jugendlicher (16 Jahre) wurde ich in den Kreiskader berufen.
Jetzt machte ich den Führerschein. So fuhr ich so einige Male ohne das mein Vater es merkte mit dem Trecker zum Training.
Da ich auf unserem Hof auch mit Pferden zu tun hatte, ergab sich plötzlich, das ich auch im Reitsport Talent bewies. Ich versuchte mein Glück mit intensivem Training. Bald ging es los mit kleineren Turnieren. So war ich nun 2-3 mal in der Woche mit Tischtennis und 2 – 3 mal mit dem Reiten nach Feierabend beschäftigt. Das war noch nicht genug, denn ich bekam mit 17 Jahren die Idee noch Fußball zu spielen. Als Torwart in der Jugend habe ich dann noch ein Jahr gespielt. Mit 18 Jahren habe ich mich dann entschieden, erst einmal mit dem Fußball Pause zu machen.
Nun schaute ich ja auch mal (ist doch normal) nach den kleinen Mädchen. Da hatte man als Reiter viel mehr Chancen. So stand nun die Reiterei an erster Stelle. Tischtennis spielen war aber nicht ganz vergessen, aber mein Bruder und ich waren nun im Sommer so 12 – 14 Sonntage auf Reitturnieren.
Es wurde mit dem Trecker und Hänger mit 3 – 4 Pferden Sonntag für Sonntag zum Reitturnier gefahren. Da der Trecker nur 20 km in der Stunde fuhr, waren wir manchmal 3 – 5 Stunden unterwegs. Auch in diesem Sport haben wir beide es bis zur Bezirksmeisterschaft geschafft.
Plötzlich hatte ich die Idee, ich könnte vielleicht auch mal die Prüfung als Reitlehrer machen. Der Reiterverein schickte mich zum Lehrgang nach Hoya. Die Prüfung wurde bestanden und somit war ich nun mehr als 20 Jahre Reitlehrer des Reitervereins St. Georg.
In den 60er Jahren kam ich auf Anfrage des BSV zum Fußball als Torwart zurück. Jetzt ging es wieder richtig los. Mit Walter Bensmann als Trainer ging es hart zur Sache. Nur Walter hatte ich es zu verdanken, dass ich bald in der 1. Mannschaft spielen durfte.
Der Erfolg zeigte dann auch, das sich die harte Arbeit gelohnt hatte. Wir spielten uns immer weiter nach oben bis zur Bezirksmeisterschaft. 1967 waren meine beiden letzten Spiele. Pokalspiele gegen Werlte. Das Hinspiel wurde am Wulfterturm gewonnen. Im Rückspiel in Werlte gab es eine Niederlage von 5:1. Fünf Tore in einem Spiel (3 hätte ich davon halten müssen) waren für mich zu viel. Jetzt war es mit dem Fußball im BSV vorbei.
Mit Tischtennis ging es weiter. Jahrelang in der 1. Mannschaft wurde gespielt. Durch Ausbildung und Heirat wurde dann später der Sport etwas zurückgestellt. Aber nach einigen Jahren fing das Tischtennisfieber wieder an. Junge Spieler wurden immer stärker. Später wechselte ich dann in die Seniorenmannschaft. Bis hierhin, so hatte Rainer Dembler ausgerechnet hatte ich über 1000 Spiele für den BSV gemacht.
Mit 50 Jahren bin ich dann angefangen mit dem Sportabzeichen in Gold. Bis heute habe ich es geschafft 17 mal das Sportabzeichen zu bekommen. Da ich im Tischtennis die Auswärtsspiele nicht mehr unterstützen wollte, habe ich unseren Spielführer gebeten, keinen Spielerpass mehr zu beantragen. So spiele ich heute noch gerne mit den Senioren in der Halle. (Rainer begrüßt mich immer als Altmeister). Nebenbei betreue ich heute noch die Rentnersportgruppe die jeden Donnerstag unterwegs ist.
Wenn ich gesund bleibe, möchte ich noch gerne mit dem Sport im BSV weitermachen.
Es grüßt euch euer Sportkamerad
Conny Niederholthaus
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